„Wir wollen noch mehr Menschen für den Blindenfußball begeistern“

Jetzt geht es um den Titel! Am Samstag (ab 8.30 Uhr) findet auf dem Münsterplatz in Bonn der letzte Spieltag der Blindenfußball-Bundesliga Saison statt. Außerdem werden Begegnungen der Amputierten-Bundesliga ausgetragen. Der Eintritt bei der gesamten Veranstaltung ist frei. Seit dem Jahr 2008 organisiert die Sepp-Herberger-Stiftung gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) sowie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) die europaweit einzigartige Spielrunde für blinde und sehbehinderte Menschen.

Im Fokus steht das große Duell in der Blindenfußball-Bundesliga zwischen dem FC St. Pauli und dem MTV Stuttgart (ab 16.30 Uhr). Bei diesem Aufeinandertreffen wird der Deutsche Meister ermittelt. Beide Mannschaften sind unbesiegt durch die Serie gekommen und stehen punktgleich an der Tabellenspitze. Die bessere Ausgangslage hat der FC St. Pauli wegen des besseren Torverhältnisses. Den Hamburgern reicht bereits ein Unentschieden, während die Stuttgarter einen Sieg benötigen.

Auf einer virtuellen Pressekonferenz haben sich die beiden Nationalspieler Jonathan Tönsing (FC St. Pauli) und Mulgheta Russom (MTV Stuttgart) den Fragen der Journalisten gestellt. Wir stellen die wichtigsten Aussagen zusammen.

Nationalspieler Jonathan Tönsing.

Jonathan Tönsing, FC St. Pauli, 30 Tore bisher in dieser Saison:

„Unser Ziel war es von Anfang an, um die Deutsche Meisterschaft mitzuspielen. Jetzt haben wir am letzten Spieltag wirklich die Chance, den Titel zu holen. Wir haben bisher eine gute Saison gespielt. Aber wir müssen im letzten Spiel auch noch einmal unsere Leistung gegen einen starken Gegner abrufen. Wir sind gut drauf und freuen uns auf dieses Spiel. Wir sind ein relativ junges Team mit einigen erfahrenen Spielern wie Serdal Celebi. Die Mischung ist perfekt. Davon profitiere ich als Stürmer sehr, sonst wären 30 Tore in der Saison bislang nicht möglich gewesen.“

Das Team des MTV Stuttgart kämpft um den Titel.

Mulgheta Russom, MTV Stuttgart, siebenmaliger deutscher Meister:

„Beide Mannschaften kennen sich sehr gut. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass wir Jonathan Tönsing als Team stoppen. Wenn uns das gelingt, können wir das Spiel gewinnen. Wir haben mit Alexander Fangmann auch einen Topstürmer in unseren Reihen. Wir freuen uns riesig auf die Partie gegen St. Pauli. Ich erwarte ein offenes Spiel. Wir haben in den vergangenen Jahren viel Erfahrung sammeln können. Das hilft uns vielleicht jetzt in diesem entscheidenden Spiel. Wir arbeiten daran, unseren achten Titel nach Stuttgart zu holen. Dafür bringt jeder einzelne seine Ideen ein. Wir sind sehr kreativ auf dem Platz und versuchen immer Lösungen zu finden. Für uns als Blindenfußballer ist es toll, dass unsere Begegnungen auf zentralen Plätzen stattfinden. So können wir den Menschen zeigen, was wir können. Denn wir investieren viel Zeit und Leidenschaft in unseren Sport. Wir wollen noch mehr Menschen für den Blindenfußball begeistern. Umso größer die Aufmerksamkeit für unseren Sport ist, umso besser ist es.“

Nico Kempf, stellvertretender Geschäftsführer DFB-Stiftung Sepp Herberger:

„Es ist eine spannende Ausgangslage, dass im direkten Duell zwischen dem FC St. Pauli und dem MTV Stuttgart der Deutsche Meister ausgespielt wird. Wir hoffen, dass diese Konstellation viele Zuschauer anlocken wird. Wer einmal Blindenfußball live erlebt hat, ist meist begeistert von den sportlichen Leistungen der Fußballer. Deshalb finden die Spiele auf zentralen Plätzen in großen Städten statt, um ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Als einer der Veranstalter der Blindenfußball-Bundesliga ist es uns wichtig, der Deutschen Telekom und den weiteren starken Kooperationspartnern zu danken.